Wo sieht man heute - abgesehen von Bankern in dunklen Anzügen - noch wirkliche Eleganz und Dezenz? Der Mann trägt Tätowierungen, Turnschuhe, Jeans und Sporttasche. Dabei steckt hinter dieser textilen Ausstaffierung ja nicht einmal mehr eine politische oder gesellschaftliche Botschaft, sondern nur autistische Selbstinszenierung. Selbst in den Tempeln bürgerlicher Kultur macht sich dieser verschlarpte Habitus breit. Bin ich zu pessimistisch? Ulrich S., Zürich
Sie sollten an der Sonne spazieren gehen und sich freuen, dass sich die Welt nicht nur dreht, sondern auch verändert. Sie ist weniger steif und förmlich als vor vierzig Jahren, und das ist gut so. Dass dabei leider auch Tonnen von Textil- und Bekleidungskultur den Bach runtergegangen sind, ist zwar schlimm. Doch richten Sie Ihren Fokus auf das, was erhalten geblieben ist, und versuchen Sie mit gutem Vorbild, Traditionen lebendig zu halten. Mehr können wir beide nicht tun.
Samstag, 2. Oktober 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen