Mittwoch, 31. August 2011

Dieser Blog zieht um - neu auf NZZ Online

http://hatdasstil.blog.nzz.ch/


Liebe User, die Zeit des klandestinen Wordpress-Daseins ist vorbei, ab sofort ist die Beratungsrubrik "Hat das Stil?" Teil des offiziellen Online-Netzwerks von NZZ Online, und zwar hier.

Weitere wöchentliche Updates zu Mode & Stil finden sich seit Anfang September 2011 hier: http://laufsteg.blog.nzz.ch/ - bitte  bookmarken!

Auf bald bei der NZZ - Ihr Dr. Style

Montag, 29. August 2011

Welche Rocklänge für "petites"?



Illustration: Gisela Goppel.

Ich habe ein schlichtes, elegantes Kleid gekauft. Es hat breite Träger, und das Material fällt sehr gut. Das Kleid ist gerade geschnitten, aber doch leicht figurbetont. Es reicht mir bis zu den Knöcheln. Da ich es leider nur bis auf eine Körpergrösse von 1,60 Metern geschafft habe, stellt sich die Frage: Welche Länge passt zu mir? Ich möchte schon, dass das Kleid als langes Kleid wahrgenommen wird. Wo soll der Schneider oder die Schneiderin die Schere anbringen? Ausserdem gehört noch ein Umhang zum Binden zum Kleid, der die weiblichen Rundungen kaschieren sollte. Ist dieser Hüftumhang stylish, oder soll ich diesen lieber im Schrank lassen? Sandra W., per E-Mail


Die Sache mit den Rocklängen ist eine komplexe, denn immer öfter entscheidet nicht die Konvention, sondern die physische Verfassung darüber, was noch bzw. nicht mehr geht. Mit dem Alter, der Kleider- und Körpergrösse alleine ist kein Entscheid zu fällen, es kommt auch auf Beine, Po und Allüre an. Was ich persönlich nie mag – doch das soll man mir bitte nicht als apodiktisches Urteil für alle Zeiten auslegen! –, sind knöchellange Röcke und Kleider. Sie sehen meist spiessig aus und verkürzen die Proportion, was in Ihrem Falle nicht besonders günstig wäre. Wenn schon lang, dann richtig, und zwar bis zum Boden – oder sonst etwas kürzer, am besten bis zur Oberkante des Wadenmuskels oder knapp unters Knie. Das Wickelteil scheint mir clever, damit kann man spielen und auch das eine oder andere kaschieren.

Was trägt man zum Apéro prolongé?

Ich bin zu einem «Apéro prolongé» eingeladen. Welche Kleidung passt zu diesem Anlass, und wie zeige ich mich erkenntlich, wenn keine Geschenke erwünscht sind? Ruth K., Kriens


Zu einem Apéro, auch prolongé, ist kein langes Kleid nötig, es darf auch etwas kürzer sein. Schön sind nicht zu strikte, sondern etwas verspieltere Modelle, etwa mit einem schwingenden Rockteil oder einem weich fallenden Drapé. Das Kleid kann dunkel oder bunt sein, ganz wie Sie mögen – doch vermeiden Sie auf jeden Fall diese grässlichen Tafte, aus denen billige Cocktailkleider oft sind. Wenn der Schnitt gut ist, kann das Material sehr zurückhaltend sein. Betreffend der Geschenke: Wenn explizit keine Geschenke erwünscht sind, würde ich mich am Tag darauf mit einer handgeschriebenen Karte für die Einladung bedanken.

Ihre Fragen - und das Buch zur Kolumne!

Ihre Fragen senden Sie an jvr@nzz.ch. Im September erscheint das Buch zur Kolumne bei NZZ Libro – jetzt hier vorbestellen!

Wo gibt's funktionale Wanderhosen?

Kürzlich versuchten wir, eine Wanderhose zu kaufen. Wir machen mehrstündige Wanderungen und legen Wert auf angenehmes Material sowie auf eine gute Passform. Zu unserem Erstaunen aber ist wie bei modischen Girlie-Hosen auch der Bund von Wanderhosen Richtung Schambein gewandert. «Ist halt jetzt Mode», sagte uns der Verkäufer. Der kratzige Stoff wurde mit «technischem Material» entschuldigt. Kann man das Hirn bei Sportbekleidungsdesignern reaktivieren? Malitha L., per E-Mail




Ich würde in erster Linie meinen, dass Sie einen jämmerlichen Verkäufer erwischt haben. Beziehungsweise ein schlechtes Geschäft. Oder beides? Für Sportbekleidung, die nicht nur flott aussehen, sondern vor allem auch etwas aushalten muss, würde ich dazu raten, den altmodischen Spezialisten aufzusuchen. Manchmal muss Kleidung einfach keine modischen Ansprüche markieren. Ohne dieses Metier jetzt bis zum letzten Winkel zu kennen, würde ich folgende Marken als kompetente Versorger für Kraxlerinnen wie Sie nennen: Mammut, Löffler, Salewa, Jack Wolfskin, Haglöfs, Schöffel oder Arcteryx. Die Aufzählung ist natürlich nicht abschliessend, Ergänzungen und Erfahrungsberichte werden gerne nachgeführt.


Nachtrag vom 29. August 2011 von Ulrike J. aus Riehen:
Für Damen gibt es die Marke Allsport aus Oesterreich, ausgezeichnetes Design, sehr gute Schnitte, gut kombinierbar und - vor allen Dingen - hervorragende Passform. Ich bin nicht mehr ganz jung und auch nicht magersüchtig, fühle mich in den Kleidungsstücken sehr wohl.


Nachtrag vom 29. August 2011 von Reto F.:
In der Beratung gingen die Trekkinghosen von Wild Roses vergessen. Als einziger Herstelelr einer reinen Frauen-Outdoor-Linie ist es deren Spezialität, Frauen zu bedienen, die sich nicht mit den maskulinen Schnitten und langweiligen Styles der üblichen Sportswear begnügen.

Nachtrag vom 30. August 2011 von Silvia G.:
Ich hatte genau das gleiche Problem - Bei den Frauenabteilungen keine Chance. Ich habe dann einfach mal bei den Herren geschaut und bin schnell fündig geworden. Ich habe nun eine tolle Wanderhose mit normalen Bund superangenehmen Material und sitzt perfekt. Die meisten Sportbekleidungen sind ja mittlerweile unisex.

Sonntag, 28. August 2011

Visual Update



Liebe User,

Aufgrund der layouterischen Veränderung des Trägertitels "Stil" in der NZZ am Sonntag von heute Sonntag, 28. August 2011 ist es mir nicht wie gewohnt möglich, die Kolumne an dieser Stelle taufrisch zu aktualisieren. Ich bekomme den Text nicht aus der Bildansicht des Viewers von NZZGlobal. Also gibt's derweil nur einen Screenshot des neuen "Stil"-Magazins und eine Ansicht der neuen, aufgewerteten Seite mit den tollen Illustrationen von Gisela Goppel. Und dazu die Empfehlung, sich heute doch einfach die NZZ am Sonntag zu kaufen, um diese Premiere zu sehen.

Herzlich, der Stilkdoktor


Montag, 22. August 2011

Ferienflirt: Spontan oder perfekt geplant?

Ich (weiblich, 30) werde erstmals einen gemeinsamen Urlaub mit meinem besten Freund (35) verbringen. Dass es dabei zu mehr als nur freundschaftlichen Kontakten kommen wird, ist uns beiden unterschwellig bewusst. Ich erachte es als höflich, meinen Begleiter im Vorfeld darauf anzusprechen, ein Teil meiner Freundinnen fände dies jedoch indiskret. Was halten Sie von meiner Idee? Natasja U., per E-Mail


Um Himmels willen, Sie sind mir aber ein schöner Kontrollfreak! Wer will schon gerne das lustvolle Prickeln des Unerwarteten gegen planbare Sicherheit tauschen? Wenn Sie diese Spannung jetzt schon lösen, dürfte Ihr erster Kuss (und alles Weitere) wohl in etwa so spontan und zügellos werden wie der steife Hochzeitskuss von Charlène und Albert von Monaco! Ich meine: Lassen Sie es geschehen, vielleicht kommt es ja doch ganz anders. Aber sorgen Sie auf jeden Fall vor: Nehmen Sie etwas Nettes für drunter und etwas Schutz mit auf die Reise. Bon voyage et plaisir!

Sonntag, 21. August 2011

Kann man Krawatten mit Tiermotiven tragen?

Hat es Stil, wenn ich Krawatten mit kleinen Täubchen- und Schäfchen-Motiven trage, wenn diese von Hermès sind und ein kleines Vermögen gekostet haben? Oder ist das keine Rechtfertigung für fragwürdige Krawatten? Marcel M., per E-Mail

Ich kann Sie beruhigen, denn ich weiss, dass laut internationaler Stilrichtbarkeit genau diese Firma weltweit die einzige ist, welche die sonst unter keinen Umständen eleganten Motiv-Krawatten herstellen darf. Meistens sind die abgebildeten Tierchen, der Tradition des einstigen Sattlereibetriebs folgend, kleine Pferdchen. Alberne Comic-Figürchen bekommt man aber auch bei Hermès nicht.




Ein möglicher Hochzeitsanzug

Ich bin zu einer Hochzeit eingeladen und habe mir einen schmal geschnittenen, nachtblauen Anzug von Neil Barrett gekauft, den ich mit schwarzen Schuhen, schwarzem Gürtel, weissem Hemd und einer grauen Fliege zu tragen gedenke. D'accord? Philippe G., Bern


Mais oui Monsieur, das klingt so weit ganz vernünftig, und das Bild, welches Sie mir netterweise zur Beurteilung Ihres Falls mitgeschickt haben, lässt Hoffnung aufkommen, dass Sie in diesem Aufzug zu den eleganteren, adäquat angezogenen Hochzeitsgästen gehören werden. Zwar hat Ihr Sakko ein Satinrevers und zitiert damit den Smoking, den man nur abends tragen soll, aber in einer modischen Interpretation würde ich ihn auch als feierlichen Tagesanzug durchgehen lassen. Das schmale Hemd ist gut, die verdeckte Knopfleiste lässt die selbst gebundene Fliege prominenter wirken. Vergessen Sie bitte nicht, Ihre Schuhe am Morgen des Ereignisses frisch zu putzen. Und senden Sie mir dann bitte auch ein Bild vom Fest!

Sonntag, 14. August 2011

Heute in der NZZ am Sonntag - Leserbrief

Da hüpft das Herz - danke für diese positive Reaktion, heute Sonntag, 14.8.11 erschienen auf der Leserbriefseite der "NZZ am Sonntag". Und hiermit sei schon verraten: Im September erscheint das Buch zur Kolumne "Hat das Stil?" - 200 Fragen und Antworten zur kultivierten Lebensart, Verlag NZZ Libro.


Samstag, 13. August 2011

Was sind das für Typen, die heute "preppy" tragen?

Ich (52-jährig, in einem anspruchsvollen Bürojob tätig) trage eigentlich ausschliesslich gestreifte und karierte Hemden von Tommy Hilfiger. Mir fällt aber auf, dass diese Marke auch von jungen Männern aus dem südosteuropäischen Raum getragen wird. Ich würde deshalb gerne wissen, was man als Träger von Marken wie Hilfiger, Gant oder Polo Ralph Lauren ausstrahlt?
Thomas W., per E-Mail


Ich hoffe doch sehr, dass Ihr Selbstbild gefestigt genug ist, um vom Umstand, dass auch andere, von Ihnen vielleicht weniger idealisierte Zeitgenossen «Ihre» Marke auch schätzen, nicht erschüttert zu werden. Die genannten Marken sind bekannt für einen sogenannten Neo-Preppy-Stil, der sich aus der (ehemaligen) Kleiderordnung der Elite-Universitäten der «Ivy League» an der amerikanischen Ostküste nährt. Dieser Stil folgt einer bürgerlichen Kleiderordnung mit freizeitlichem Flair und ist wohltuend spiessig. Er spricht breite Bevölkerungsschichten an - nicht gerade die extrem modischen, aber sicher solche, die einen gewissen stilistischen Anspruch markieren wollen. Dazu gehören - teilweise - auch die bei uns lebenden, modebewussten Youngsters aus dem Balkan.

Wo legt man während eines Essens die Clutch ab?

Als Dame mit modischem Anspruch geht man mit einer Clutch aus. Nur: Wohin lege ich das edle Stück im Restaurant? Darf man sie auf den Tisch legen, oder gehört sie auf die Knie? Auf die Gefahr hin, dass sie unter den Tisch rutscht? Elisabeth S., Zürich

Nach der klassischen Lehre gehört nur das Essen (sowie Geschirr, Besteck und Getränke) auf den Tisch, die Handtasche hingegen kommt auf einen freien separaten Stuhl oder, wenn die Tischrunde gedrängt ist, auf den Schoss. Das sieht zwar etwas bemüht aus, ist aber immer noch wesentlich besser, als sie hinter sich zwischen den Po und die Stuhllehne zu quetschen. Dann nämlich sitzt man den ganzen Abend steif wie ein Stock da. Auf den Fussboden gehören übrigens nur Kurier- und Einkaufstaschen.

Replik von Leser Ralf B:
Ihre Artikel lese ich gerne - bezüglich der Sache mit den Clutches bzw. Handtaschen, lässt sich das Problem teilweise einfach lösen. Als Reedereiagentur haben wir ein passendes Kundengeschenk für Damen, und dies ist der Handtaschenhalter. Das Teil ist etwa so gross wie ein Fünffrankenstück, nur etwas dicker. Der äussere Rand ist eine Kette und lässt sich aufklappen; am Ende ist ein Haken. Der mittlere Teil, etwa so gross wie ein Zweifränkler, ist unten mit Gummi beschichtet und damit rutschfest. Das Stück ist aus verchromten Stahl. Leider lässt sich das Problem mit diesem Hilfsmittel allerdings nur für Handtaschen mit Griff lösen...

Replik von Leser Charles von B. aus Bern:
Nun ja, z.B. in Tunis, Kiew, Paris und Almeria haben wir eine andere Lösung erlebt. Dort stellten nämlich die Kellner ungefragt und selbstverständlich einen kleinen Beistelltisch oder ein eigens dafür gebautes Bänklein hin. In Tunis half ein eigens dafür gefertigter Haken aus Messing, der durch Adhäsion auf der Tischplatte bleibt und die Tasche sicher hängen lässt. Finden Sie nicht auch, den Wirtsleuten der Eidgenossenschaft sei dieser kleine Rat zu geben?

Wie entledigt man sich der Olivensteine?

Mein Mann und ich hatten bei einem Glas Weisswein, das mit Oliven serviert wurde, eine Diskussion: Was macht man mit den Olivensteinen? Soll man sie in die Faust spucken und dann diskret im Aschenbecher bzw. in der Serviette entsorgen, falls es kein Tellerchen für die Steine hat? Nic K., Oberrieden

Korrekt, Ihr Instinkt täuscht Sie nicht: Oliven werden üblicherweise mit einem Holzspiess zum Mund geführt, den abgekauten Stein spuckt man anschliessend (geräuschlos!) in die Kuhle zwischen Daumen und Handrücken und legt ihn auf einer Serviette ab. Noch besser wäre ein separates Gefäss. Wer Oliven (und seine Gäste) wirklich mag, reicht immer ein leeres Schälchen dazu.

Sonntag, 7. August 2011

Wie trägt Mann eine Fliege?

Ich ziehe den Querbinder der herkömmlichen Krawatte vor. Dabei möchte ich keine stilistischen Fehler machen und frage Sie, worauf man beim Tragen der Fliege zu achten hat und welches Hemd sich am besten eignet. Yves Z., per E-Mail

Ich bitte Sie – wenn Sie schon gerne kreativ rüberkommen wollen, dann wagen Sie auch etwas! Wer sich selbst in eine Linie mit Winston Churchill, Hercule Poirot, Walter Gropius oder Alber Elbaz einreihen will, kann sich nicht allen Ernstes um das Vermeiden «stilistischer Fehler» kümmern, sondern formuliert sein eigenes Handbuch der Eleganz. Tragen Sie also mutig Schleifen mit Mustern und Motiven - am besten zu unifarbenen Hemden. Oder unifarbene Fliegen zu gestreiften und karierten Hemden.

Wie sollte eine E-mail-Adresse lauten?

Wie hätte eigentlich eine akzeptable, persönliche E-Mail-Adresse auszusehen? Vor allem die Wahl der Domain fällt mir schwer, denn ich finde den eigenen Nachnamen anmassend, aber Adressen «ab Stange», etwa Gmail oder gar Hotmail, auch nicht stilvoll. Was empfehlen Sie? Niklas D., per E-Mail

E-Mails sollten, wenn man nicht auf der Flucht vor der Obrigkeit ist, so kurz und prägnant wie möglich sein, und am besten auch logisch. Ich bin sehr für vorname.nachname@provider.com, benutze aber auch gerne die in der Fussnote angefügte kurze Variante mit Initialen. Den eigenen Nachnamen als Domain zu führen, ist sicher nicht falsch, aber nicht mehr so exklusiv und aufsehenerregend wie einst. Gmail, GMX, Mac, Bluewin und dergleichen sind akzeptabel. Etwas anders verhält es sich mit Yahoo und Hotmail, das sieht doch mehr nach einer geheimen Flirt-Adresse eines Halbwüchsigen statt nach erwachsener elektronischer Post aus. Zu sehr um Geschwindigkeit und Sparsamkeit bemüht wirken Zusätze wie hispeed.ch oder freenet.ch. Das klingt fast wie compuserve.com, der Pionier der Internet-Steinzeit.

Replik von Leser Gerhard R.:
Ich geniesse Ihre Kolumne – Gott sei Dank gibt es noch jemanden in der Schweiz, der sich öffentlich für guten Stil einsetzt! und bin mit Ihnen meist einer Meinung. Was E-mail-Adressen angeht, habe ich hingegen eine andere Sichtweise. Wir dürfen davon ausgehen, dass jede Art von Adresse die gleiche Funktionalität aufweist. Das Wort Steinzeit ist also nicht angebracht, weil es auf eine technische Unterlegenheit hinweist, die nicht zutrifft. Was noch viel wichtiger ist: Tradition ("Steinzeit") respektive "Kulturerbe" ist ein wichtiger Bestandteil guten Stils. Über eine Adresse aus der Internet-Steinzeit zu verfügen, zeugt also von Traditionsbewusstsein, Pioniergeist und eben... Stil. Und Adressen, die nicht mehr ausgegeben werden, sorgen für Exklusivität. pop.agri.ch war etwa der erste Schweizer Mail-Provider. In der Zwischenzeit hat dieser mehrmals den Namen gewechselt (heute "green.ch"), das kleine Häufchen derjenigen, die noch immer pop-agri-Benutzer sind, erkennt sich untereinander wie die Besitzer von tiefen Kantons-Kennzeichen (bloss dass man diese Nummern für profanes Geld haben kann, was wiederum stillos ist, einzig die vererbte tiefe Nummer kann man noch gelten lassen).

Menu fixe

Wir wurden kürzlich privat zum Diner in ein exklusives Sternelokal eingeladen. Am Tisch hiess es dann zu meiner Enttäuschung, dass das Menu schon bestimmt sei. Gehört sich das? Dunja W., per E-Mail
 
Es kommt ein wenig darauf an, wann und wie man Ihnen als Gast diese kleine «Freiheitsberaubung» vermittelt. Wenn man der Einladung vorab hinzufügen würde, dass sich die Runde den Launen des dekorierten Küchenchefs hinzugeben gedenkt, dann können Sie sich mental darauf vorbereiten. Sonst trifft es einen doch gar unvorbereitet. Natürlich müsste man mit dem Menuvorschlag ein paar Alternativen anbieten für den Fall, dass jemand gewisse Dinge partout nicht essen mag.