Sonntag, 17. April 2011

Blumen statt uninspirierte Barspende



Es scheint in Mode gekommen zu sein, zu einem Geburtstagsfest möglichst viele Leute einzuladen und ihnen dann mitzuteilen, dass sie nichts mitbringen müssten, man aber eine Bargeldspende an eine vom Gastgeber genannte Institution erwartet. Ich halte davon überhaupt nichts, da so der Sinn des Schenkens missbraucht wird. Claus G., Zufikon

Wahrscheinlich haben Menschen, die solche Einladungen aussprechen, schon alles zu Hause und fürchten, von ihren Freunden mit unnützem Krimskrams zugedeckt zu werden, den sie dann wieder ins Brockenhaus bringen müssen. Es steht Ihnen jedoch frei, solche neumodischen Aufforderungen zum kollektiven Guttun einfach zu ignorieren, indem Sie mit einem absichtlich riesigen Blumenstrauss auftauchen und so tun, als hätten Sie von alledem nichts gewusst. Das ist alleweil eleganter, als verkniffen und widerwillig etwas in einen Topf zu geben, der einem nicht geheuer ist. 

Nachtrag vom 17.4.2011 von Leserin Esther G.:
Ich feiere gerne Geburtstagsparties und freue mich, wenn mein Umfeld mir zum Geburtstag bzw. zum Anlass etwas Gutes tun will. Am meisten freue ich mich, wenn ich etwas sinnvolles im Tierschutz machen kann. Also wünsche ich mir von meinen Gästen seit Jahren jeweils einen finanziellen Beitrag zum Tierschutz. Kann ich dann mit dem Betrag ein paar Kastrationen von Streunern finanzieren, ein Pferd vor dem Schlachter retten oder Arbeitsesel in Tanzania medizinisch versorgen lassen, ist meine Freude gross. Ein riesiger Blumenstrauss wäre das letzte, was mir Freude bereiten würde. Das bewusste ignorieren meiner Bedürfnisse, erachte ich als ausgesprochen stillos und nimmt mir jegliche Freude am beschenkt werden.
 

Nachtrag vom 17.4.2011 von Leser Bruno M.: 
Die Idee des Schenkens liegt im Freude bereiten des Empfängers (!) und nicht in der Selbstbefriedigung des Schenkers. Wie oft hat wohl jeder in seinem Leben erlebt, dass er etwas bekommen hat, das zwar dem Schenker gefiel, aber nicht dem Beschenkten. Wenn dem Schenkenden das Freude machen "widerwillig" ist, dann soll er es besser gleich sein lassen und offen dazu stehen. Es erscheint mir dann doch etwas anmassend und arrogant zu wirken, wenn nun der Schenker das Gefühl hat, er wisse es besser (!), was dem Beschenkten zu gefallen und zu passen hat. Ihr Vorschlag, einen riesigen Blumenstrauss zu bringen, endet oft mit der Peinlichkeit, dass der Beschenkte den Blumenstrauss in die Badewanne stellen muss, weil gerade die passenden Vasen entweder in der Grösse oder in der Anzahl nicht vorhanden sind. Ein intelligenter Schenker würde dann am Besten gleich die passende Vase mitschenken.

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