Sonntag, 10. April 2011

Gute Sachen, fairer Preis?

Wenn ich in Modegeschäfte gehe, ärgere ich mich oft über die lausige Qualität der Kleidung. Dabei sind es häufig Top-Modemarken, deren Hemden bei mir den Eindruck hinterlassen, dass es nicht mehr als bunte Baumwoll-Lumpen zu einem unverschämten Preis sind. Die Stoffe fühlen sich schlecht an, und die Verarbeitung lässt zu wünschen übrig. Andere Labels, die sich etwa auf Hemden spezialisiert haben, bieten für viel weniger Geld meist absolut erstklassige Qualität. Warum kann ich dies nicht auch von den Top-Modemarken erwarten?  Christian A., Unterterzen

Sie sprechen ein ganz gravierendes, meiner Meinung nach sogar systemrelevantes Grundproblem der Modebranche an. Denn natürlich machen auch heute noch diejenigen Hersteller die besten Angebote, die sich auf einen ganz bestimmten Artikel spezialisiert haben und diesen aus dem Effeff beherrschen. Bei solchen Anbietern bekommt man oft ein überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Allerdings wollen die Leute heute nicht mehr wirklich gut gemachte Sachen, sondern hippe Marken mit hohem Statuswert. Und das nutzen diese aus, indem sie den Kunden Dinge verkaufen, die zwar für jeden halbwegs urteilsfähigen Menschen ihr Geld erkennbar nicht wert sind, aber auf anderen Wegen «begehrenswert» gemacht werden. Und die einfach nur schamlos überteuert sind. Ich applaudiere Ihnen, dass Sie zu jenen gehören, die sich nicht so leicht hereinlegen lassen.

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