Ein Freund hat kürzlich mit tadelndem Blick in kleiner Runde seinen Gästen erklärt, dass man für jede neu geöffnete Flasche miteinander die Gläser klirren lässt. Er lasse die Gläser sogar beim Businesslunch erklingen. Ich entgegnete, beides sei so überflüssig wie der in der Schweiz stark ausgeprägte Brauch, dass ein Chor von Zurufen an Gesundheit erschallt, wenn jemand niest. Wer hat recht? Marco F., Zürich
Sie haben beide recht - denn es gibt in dieser Frage keine scharfe Wahrheit, nur eine gefühlte. Wir meinen allerdings: Gläser lässt man nur im privaten oder hoch feierlichen Rahmen erklingen, und auch nur bei Tischrunden von bis zu sechs Personen. Bei grösseren Versammlungen wird's albern und mühsam, weil man dann aufstehen und herumgehen muss, um sich nicht grässlich zu verrenken. Besser wäre es da, sich nett in die Augen zu sehen und ein Prosit auszusprechen. Das noch: Jemandem Gesundheit zu wünschen, ist nie falsch. Einmal reicht jedoch, und sei der Niesanfall noch so heftig.
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